Barbecue vs. Grillen – hier liegen die Unterschiede

Barbecue

Photo by Marc Schulte, CC0 Public Domain

Grillen bzw. Barbecue ist heutzutage viel mehr als lediglich eine Art der Speisenzubereitung. Leidenschaftliche Grillfreunde streiten sich nicht selten darüber, welche der verschiedenen Vorgehensweisen die bewährteste, beste bzw. letzten Endes die perfekte ist. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Traditionen, an die sich beim Grillabend gehalten wird. Besonders in den USA feiert das Barbecue bereits eine lange Tradition, so ist das Land auf der anderen Seite des Atlantiks sogar für ihre Art des Barbecues bereits weltweit berühmt. In Deutschland wird in erster Linie gegrillt, doch gibt es hier einen unterschied oder handelt es sich um Synonyme?

Tatsächlich gibt es diverse Unterschiede. Wenn man die Begriffe genau nimmt, sind Barbecue und Grillen nicht dasselbe, denn wie das Fleisch jeweils gegart wird, ist anders. Wir erklären die Unterschiede zwischen dem amerikanischen Barbecue und dem hierzulande üblichen Grillen.

Die Barbecue-Tradition aus den USA

In den USA wird Barbecue geliebt und gelebt. Hier haben sich über die Zeit insgesamt vier traditionelle Arten des Barbecues etabliert, die jeweils aus den Regionen Texas, Carolina, Kansas City und Memphis stammen und sich unter anderem in den verwendeten Fleischarten, Marinaden und Soßen unterscheiden. Der Pokerprofi Chris Moneymaker kommt aus Tennessee und kennt sich mit dem Memphis Barbecue bestens aus. Rippchen und Schulter vom Schwein sind hier die bevorzugten Fleischsorten, die zunächst über mehrere Stunden gegart werden, bevor sie auf dem Grill landen. Genau hier liegt der markanteste Unterschied zwischen dem deutschen Grillen und dem amerikanischen Barbecue: Beim Barbecue kommt ein Smoker mit mehreren Kammern zum Einsatz, um das Fleisch auf indirekte Weise durch heißen Rauch zu garen. Fleisch und Hitzequelle sind damit getrennt, während der Smoker den Rauch zum Fleisch leitet und es so bei Temperaturen zwischen etwa 90 und 160 Grad gart. Da das Fleisch nicht direkt über der Hitzequelle liegt, sondern meist seitlich von ihr, handelt es sich hierbei um indirektes Grillen. Mit den geringeren Temperaturen dauert die Garzeit zwar länger, jedoch ist das Fleisch meist zarter als beim offenen Grillen, zudem lieben die Amerikaner die Räuchernote durch den heißen Rauch. So können auch große Fleischstücke oder etwa ein ganzes Schwein bis zu 24 Stunden gegart werden. Da kann sich ein Grillabend ganz schön ziehen, wenn man nicht richtig geplant hat. Zwar eignen sich die meisten Fleischsorten wie Schwein und Rind, sowie Hähnchen und Lamm für das indirekte Grillen – wie an den beliebten amerikanischen Spareribs zu sehen – wer Würstchen möchte, sollte jedoch die deutsche, offene Grillvariante wählen.

Die gute alte deutsche Grillkultur

Barbecue

Photo by ArturLuczka, CC0 Public Domain

Beim offenen Grillen, wie es hierzulande deutlich verbreiteter ist, kommt eine deutlich heißere Temperatur zum Einsatz, die das Fleisch gart. Auf dem Rost des offenen Grills liegt das Fleisch direkt über der Hitzequelle, weshalb diese Art der Zubereitung auch direktes Grillen genannt wird. Hierbei wird das Fleisch bei Temperaturen von 200 bis 300 Grad gegart, die Kohlen selbst können sogar Temperaturen von 800 Grad erreichen. Mit dieser Grillvariante wird das Fleisch zudem nicht nur gegart, sondern die Oberfläche wird auch schön geröstet. Lange Garzeiten über Stunden kommen bei der deutschen Grillkultur nicht zum Einsatz, denn da würde das Fleisch lediglich verbrennen. Deshalb wird bei der Gartenparty der Grill auch meist erst am Abend angeschmissen und damit sind auch kurzfristige Treffen kein Problem sind. Die schnelle Grillzeit ist hier definitiv ein Vorteil, allerdings können auf diese Weise keine großen Fleischstücke oder gar ein ganzes Schwein zubereitet werden, denn bevor die Mitte des Fleisches gar ist, ist das Äußere bereits verbrannt. Die Hitze wird je nachdem für welchen Grill man sich entscheidet durch Gas erhitzte Steine, elektrisch oder durch Holzfeuer mit Glut erzeugt.

Eine Art Zwischenvariante ist übrigens der Kugelgrill. Dieser kommt dem Barbecue im Smoker schon etwas näher, da hier ebenfalls wie beim Barbecue mit einer geringeren Temperatur gegart wird. Anders als beim Smoker aus den USA ist jedoch, dass hier die leckeren Räucheraromen, die das Barbecue so besonders machen, wegfallen. Dennoch ermöglicht der Kugelgrillen auch das Zubereiten von größeren Fleischstücken. Es sollte hier allerdings bedacht werden, dass sich die Garzeit verlängert, also: Vorbereitet sein, bevor die Gäste eintreffen!

Zwar unterscheiden sich die Grillarten Barbecue aus den USA und die deutsche Grillkultur bei der Zubereitung des Fleischs in großem Maße, doch eins verbindet beide Teams: Beim Grillabend geht es darum, den Abend in geselliger Runde zu genießen, leckere Getränke zu schlürfen und das Fleisch unter freiem Himmel zuzubereiten. Ob Barbecue oder Grillen, Spaß ist garantiert.

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