Dutch Oven Ratgeber
Dutch Oven – Kochen wie im wilden Westen
Wer Westernfilme mag und gerne anschaut kennt ihn, den Dutch Oven. Ein massiver gusseiserner Topf, in denen die Cowboys meistens ihre „Baked Beans“ gekocht haben. Ein Durch Oven ist allerdings deutlich Vielfältiger einsetzbar. Brot backen, Auflauf, Suppen und Eintöpfe und Fleisch schmoren, um ein paar wenige Möglichkeiten zu nennen. Und all das natürlich im Freien über Feuer und Glut. Kochen mit dem Dutch Oven steht für Geselligkeit, Entschleunigung und Spaß am einfachen aber leckeren Zubereiten von Lebensmittel.
Woher der Dutch Oven kommt, auf was du beim Dutch Oven kaufen achten musst und wie er angewendet und gepflegt wird zeigen wir dir in diesem informativen Dutch Oven Ratgeber. Außerdem geben wir dir nützliche Informationen über verschiedene Durch Oven Modelle durch unsere Praxistests.
Was ist ein Dutch Oven und woher kommt er?
Ein Dutch Oven ist wie bereits erwähnt ein schweres und massives Kochgeschirr aus Gusseisen. Er besteht aus einem Topf und Deckel, sowie kleinen Füßen und einem Tragegriff. Durch die Füße kann der Dutch Oven auf Kohle platziert oder durch den Tragegriff über Feuer gehängt werden. Der gusseiserne Deckel ist fast waagerecht gefertigt, um darauf Kohle legen zu können. So hat man die Möglichkeit wie im Backofen eine Unter- und Oberhitze zu erzeugen, wodurch sich die Hitze gleichmäßig im Gusstopf verteilt. Durch die Materialstärke des Gusseisens, bleibt die Wärme sehr lange gespeichert und eignet sich daher auch für Schmorgerichte.
Der Dutch Oven (dt. holländischer Ofen) wurde sehr wahrscheinlich in England erfunden. Der Name Dutch (dt. holländisch) kommt daher, das ein Engländer namens Abraham Darby im 18. Jahrhundert nach Holland reiste um sich dort Tipps für die Gusseisenproduktion zu holen. Zurück in England entwickelte er einen gusseisernen Backofen der indirekt durch eine nebenliegende Feuerstelle beheizt wurde sowie direkt durch aufliegende Kohlen. In der Zeit der Kolonien und der Besiedelung der USA wurde dieser praktische Ofen auch in klein und tragbar konzipiert. Im Prinzip war der Dutch Oven der erste Camping-Ofen. In den USA feierte dieser universell einsetzbare Topf dann seinen Siegeszug und jeder Siedler besaß solch einen Topf.
Warum du einen Dutch Oven brauchst
Wenn du gerne in der Natur bist, egal ob im eigenen Garten, beim Wandern oder Campen, dann ist der Dutch Oven ein treuer Begleiter. Durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist das Kochen im Freien problemlos, originell und fast „romantisch“ zu gleich. Du kannst ihn über offenem Feuer, genau so wie auf heißer Glut oder sogar im Erdlochgrill verwenden.
Henry David Thoreau hatte ebenfalls einen im Gepäck, als er für mehr als 2 Jahre in eine selbstgebaute Blockhütte an einen abgeschiedenen See zog um dort das intensive und selbstständige Leben im Wald und der Natur zu fühlen und zu leben.
Für jeden Abenteuer, Camper und Outdoor-Fan ist der Dutch Oven ein muss und kann durch seine massive Verarbeitung sogar den Kindern oder Enkeln mit ein paar tollen Geschichten vermacht werden.
Die Funktionsweise eines Dutch Oven
Im Gegensatz zu herkömmlichen Töpfen hat der Dutch Oven entscheidende Vorteile.
Zum einen ist es die bereits erwähnte massive und langlebige Konstruktion aus Gusseisen, die mit winzigen Poren versehen ist. Gusseisen nimmt die Umgebungstemperatur nur sehr langsam auf, speichert diese aber über sehr lange Zeit. Auch wenn das Feuer oder die Glut bereits erloschen ist, besitzt der Dutch Oven noch genügend Energie und Hitze. Durch die langsame Aufnahme von Hitze verteilt diese sich auch gleichmäßig im Topfinneren. Dadurch sinkt die Gefahr, dass Lebensmittel darin anbrennen. Ebenso sorgen die feinen Poren dafür, dass nichts anbrennt. Denn in den Poren sammeln sich Öle und Fette und bilden eine sogenannte Patina und natürliche Antihaftbeschichtung.
Der weitere Vorteil besteht in der Konstruktion des Topfes, insbesondere dem Deckel. Denn dieser ist so gefertigt, dass er fest den Topf verschließt und zum anderen darauf Kohlestücke platziert werden können. Sobald der Dutch Oven über offenem Feuer hängt oder auf Glut steht und mit heißen Kohlen bedeckt wird, entsteht wie im Backofen eine gleichmäßige Ober- und Unterhitze. Somit ist sogar das Backen von Brot möglich.
Tipps für den Kauf
Wenn dich die schönen Eigenschaften und Vorteile eines Dutch Ovens begeistert haben, dann steht deinem Outdoor-Cooking-Abenteuer fast nichts mehr im Weg. Für die Frage: „Welchen Dutch Oven soll ich kaufen und worauf muss ich achten? Haben wir dir einige wichtige und informative Tipps zusammengestellt.
Qualität:
Wie bei allem, dass man sich zulegt, sollte man auf gute Qualität und sorgfältige Verarbeitung achten. Ein Dutch Oven muss massiv und schwer sein, die Topfwände müssen gleichmäßig dick sein. Ebenfalls sollte der Deckel passgenau auf den Topf passen und diesen sauber verschließen, denn ein Dutch Oven funktioniert im Prinzip wie ein Dampfkochtopf und es sollte kein Dampf entweichen. Auch ein Blick auf den Henkel sollte man werfen, dieser muss den schon im leeren Zustand schweren Topf tragen können und sicher befestigt sein. Befüllt kann der Topf dann schnell über 10 kg wiegen. Bei unseren Praxistests haben wir auf diese Kriterien natürlich geachtet und stellen nur entsprechend gute Dutch Oven vor.
Ausstattung:
Ein Dutch Oven sollte für die vielfältige Nutzung einen wie bereits erwähnten, sicher befestigten Henkel haben. Dadurch kann der Dutch Oven über offenem Feuer aufgehängt werden. Des Weiteren hat ein guter Topf mindestens 3 Standbeine, um diesen auf heiße Glut zu stellen. Das nächste Ausstattungsmerkmal auf das geachtet werden sollte, ist ein fast waagrechter Deckel, bei dem der Rand an der Seite etwas hochgezogen ist. Dies ermöglicht das sichere platzieren von heißen Kohlen auf dem Deckel.
Die Größe:
Es gibt eine Menge verschiedener Dutch Ovens die sich in unterschiedlichen Formen und Größen präsentieren. Grundsätzlich unterscheidet man als erstes zwischen flachen und tiefen Dutch Ovens. Bei flachen Töpfen verteilt sich schneller die Hitze, sie sind daher bestens geeignet für Speisen die eine höhere Hitze für die Zubereitung haben müssen. Tiefe Dutch Oven sind für Speisen, welche niedrigere Temperaturen benötigen. Aber auch Eintöpfe und Suppen oder Schmorgerichte mit größeren Fleischstücken gelingen im tiefen Durch Oven sehr gut. Wie viel letztendlich in den Dutch Oven passt, entscheidet der Durchmesser.
Die Tabelle zeigt die gängige Größen von Dutch Ovens, je nach Hersteller können diese auch etwas abweichen:
Größe | Volumen [ca.] | Tiefe [ca.] | Personen |
8″ | 2 L | 7 cm | 2-3 |
10″ | 4 L | 9 cm | 3-5 |
12″ | 6 L | 9,5 cm | 5-7 |
12″ | 8 L | 12 cm | 7-9 |
14″ | 8 L | 9,5 cm | 7-9 |
14″ | 10 L | 11,5 cm | 9-12 |
16″ | 12 L | 14,5 cm | 12-18 |
Tipp für Einsteiger:
Für Einsteiger empfehlen wir zu Beginn einen 10″ oder 12″ Dutch Oven. Die Größe ist natürlich abhängig von der Personenzahl die durch den Dutch Oven verköstigt werden sollen. Mit dem 10″ Dutch Oven kann gut eine Kleinfamilie bekocht werden oder eignet sich auch für Alleinstehende. Außerdem eignet sich diese Größe perfekt um Rezepte auszuprobieren und um zu experimentieren. Für größere Familien oder wenn häufig Gäste zu Besuch kommen, wäre der 12″ Dutch Oven besser geeignet.
Dutch Oven für den Einstieg:
Dutch Oven Einbrennen, Pflegen und richtig Lagern
Einbrennen
Wenn du nun einen neuen Dutch Oven dein Eigen nennen darfst, willst du diesen sicher gleich in Betrieb nehmen. Bevor er aber zum ersten mal mit Lebensmittel befüllt wird, sollte der Dutch Oven mit einer Bürste und lauwarmen Wasser gereinigt werden. Dadurch werden grobe Herstellungsrückstände entfernt. Danach gut abtrocknen und mit Sonnenblumenöl einpinseln. Danach geht es zum Einbrennen. Dafür kann man entweder ein paar heiße Kohlen in den Topf legen oder umgedreht auf den heißen Grill stellen. Es kann durchaus zu größerer Rauchentwicklung kommen, da beim Einbrennen feinste Herstellungsrückstände verbrannt werden. Ebenso öffnen sich die Poren des Dutch Oven und das zuvor aufgepinselte Öl kann in diese eindringen. Nach dem Einbrennen hat sich eine sogenannte Patina gebildet. Diese ist im Prinzip eine natürliche Antihaftbeschichtung, damit deine Lebensmittel nicht so schnell anbrennen und ankleben.
Pflege
Ab jetzt sollte der Dutch Oven nur noch mit warmen Wasser und nur vorsichtig mit einer Bürste oder Schwamm gereinigt werden, damit die Patina nicht zerstört wird. Auch Spülmittel sollte aufs dringlichste vermieden werden, denn auch das zerstört die wertvolle Patina. Nach dem Spülen mit warmen Wasser muss der Dutch Oven gut abgetrocknet und leicht mit Öl eingerieben werden, damit sich kein Rost ansetzen kann.
Lagerung
Wie schon bei den Pfelegehinweisen erläutert, sollte man stets darauf achten, dass der Dutch Oven trocken ist. Vorsichtshalber sollte beim Lagern der Deckel den Topf nicht verschließen. Das sehr stabile und massive Gusseisen hat nur einen natürlichen Fein, den Rost. Daher sollte der Topf auch trocken gelagert werden.
Der Dutch Oven in Betrieb
Nun stehen dir unzählige Möglichkeiten zur Verfügung um mit dem Dutch Oven zu kochen. Du kannst ihn an einen „Dreibein“ hängen und über offenem Feuer z.B. einen Gemüseeintropf kochen. Oder du machst auf heißer Kohle einen leckeren Schmorbraten oder backst dein eigenes Brot für deine Grillparty. Die Möglichkeiten sind zu viele um hier auch nur ansatzweise einige aufzuzählen. Am besten solltest du dir ein Kochbuch speziell für den Dutch Oven zu legen.
Wir können dir z.B. diese Bücher empfehlen:
In diesen Büchern bekommst du auch erklärt, wie du die richtige Temperatur in deinem Dutch Oven erreichst. Hier gehört etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl mit dazu. Eine einfache Formel besagt die Größe des Dutch Oven verdoppeln, dann hast du die Anzahl der benötigten Briketts. Diese werden dann je nach Speise unter dem Topf und auf dem Deckel verteilt. Wie diese Verteilung durchgeführt wird hängt ein wenig davon ab welche Speisen zu zubereitest.
Bei den meisten Gerichten verteilst du die Anzahl der Briketts gleichmäßig auf und unter dem Dutch Oven.
Wenn du backst wie z.B. Brot oder Kuchen, dann solltest du mehr Briketts auf den Deckel legen, damit von Unten nichts anbrennt.
Wenn du Suppen oder Eintöpfe kochst, sollten mehr Briketts unter dem Dutch Oven liegen, damit eine konstante, große Hitze die Suppe oder den Eintopf zum Kochen bringt.
Auch hier eine einfache Faustregel: „Je fester die Speise ist, desto mehr Briketts kommen auf den Deckel. Oder anders herum gesagt: „Je flüssiger eine Speise ist, desto mehr Briketts kommen unter den Dutch Oven“.
Das Geheimnis des Deckels
Eine gar nicht so unwichtige Besonderheit haben wir uns noch bis zum Schluss aufgehoben. Viele wissen gar nicht, dass der Deckel nicht nur ein sicherer Verschluss des Topfes ist. Umgedreht kann dieser nämlich auch als Pfanne benutzt werden. Dann lassen sich dort perfekt ein paar Würstchen für die Suppe grillen oder ein Spiegelei darauf zubereiten.
Unterschiedliche Dutch Oven im Praxistest
Auf dem Markt gibt es sehr viele unterschiedliche Anbieter und Marken die Dutch Ovens anbieten. Besonders bewehrt in unseren Praxistests haben sich die gusseisernen Töpfe von den Marken Petromax, Barbecook und Campchef
Der Petromax ft 6 Dutch Oven ist ein sehr schönes Einsteigermodell. Sein Fassungsvolumen im Topf mit ca. 5,7 Liter reicht aus um 4-8 Personen zu verköstigen. Auch mit der Materialverarbeitung kann der Topf von Petromax punkten. Alles fest und mit einer ausreichende Wandstärke hergestellt. Auch beim Deckel hat man sich Gedanken gemacht. Denn nicht nur der Topf, sondern auch der Deckel ist mit Standfüßen ausgeführt. Damit kann man den umgedrehten Deckel ganz einfach auf Kohlen stellen und als Pfanne benutzen. Der Dutch Oven hat zudem eine kleine Einkerbung am oberen Ende des Topfes, dadurch lässt sich ein Temperaturfühler eines Grillthermometer in den Topf einführen.
Dutch Oven von Barbecook
Barbecook bietet die günstigsten Dutch Ovens im Vergleich zu den beiden anderen Marken an. Ab 40 € ist ein guter Dutch Oven erhältlich. In unserem Praxistest haben wir den Barbecook Dutch Oven 3l unter die Lupe genommen. Die Verarbeitung scheint wie auch bei allen anderen Töpfen sehr gut und hochwertig. Lediglich der schmale Henkel scheint unterdimensioniert. Unser Praxistest hat uns allerdings vom Gegenteil überzeugt. Der Henkel hält den gusseisernen Topf auch mit Inhalt. Beim Deckel gibt es ein paar Abzüge, da der in der Horizontalen doch etwas Spiel hat. Dagegen ist der Rand des Deckels schön hochgezogen, damit dort sicher heiße Kohlen platziert werden können.
Dutch Oven von Campchef
Von der Marke Camp Chef werden sehr hochwertige Dutch Oven hergestellt. Sie überzeugen durch sehr gute Verarbeitung und hoher Qualität. Im Test haben wir den Campchef Deluxe 10 getestet. Ein Dutch Oven mit 5,7 Liter fassungsvermögen im Topf. Auch dieser Dutch Oven von Campchef hat integrierte Standbeine auf dem Deckel, damit auch dieser umgedreht als Pfanne verwendet werden kann. Bei der hier getesteten Deluxe Anfertigung ist der Deckel auf der Unterseite mit ca. 2,5 cm tiefer als bei anderen Deckeln. Daher sind die Zubereitungsmöglichkeiten bei der Verwendung des Deckels als Pfanne deutlich höher. Des Weiteren überzeugt die Marke Campchef durch ihre Innovationen. Zum Beispiel haben die Dutch Oven eine kleine Einkerbung am oberen Ende des Topfes, dadurch lässt sich ein Temperaturfühler eines Grillthermometer in den Topf einführen.
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