Grillen mit oder ohne Deckel?
Beim Grillen hat jeder seine eigene Philosophie. Während die einen auf den Holzkohlegrill schwören, favorisieren die anderen den Gasgrill und so manch einer sogar von Zeit zu Zeit den Elektrogrill. Ebenso verhält es sich bei der Frage: mit oder ohne Deckel? Beide Varianten haben ihre gewissen Vorzüge und empfehlen sich bei der Zubereitung von speziellem Grillgut. Damit die Grillspezialitäten bei Anfängern und alteingesessenen Routiniers gleichermaßen gut gelingen, erläutern wir in diesem Beitrag die Vorteile des Grillens mit und ohne Deckel.
Das offene Grillen
Der Klassiker unter den Grillmethoden ist das offene bzw. direkte Grillen. Viele Grillmeister bevorzugen diese Vorgehensweise wegen der schnellen und unkomplizierten Zubereitung. Beim Grillen ohne Deckel strebt der Grillmeister eine möglichst hohe Hitze an. Diese entsteht, wenn die Holzkohle komplett durchgeglüht bzw. der Gasgrill entsprechend eingestellt ist.
Bei der Verwendung des Holzkohlegrills steht vor allem die Luftzirkulation im Mittelpunkt, die die Grillbriketts kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt, sodass sich eine hohe Temperatur entwickelt. Der Brennstoff selbst verteilt sich traditionell gleichmäßig unter dem Grillrost, um die gesamte Grillfläche zu erhitzen. Eine Ruhezone, wo geringere Temperaturen vorherrschen, existiert somit nicht.
Besonders geeignet für das direkte Grillen ohne Deckel sind sämtliche Speisen, die von einer kurzzeitigen, hohen Hitze profitieren. Steaks, Burger-Patties, Würstchen, Frikadellen und Schaschlik sind prädestiniert für diese Garmethode und entwickeln aufgrund des scharfen Anbratens herrlich duftende Röstaromen.
Das Grillen mit Deckel
Zeitaufwendiger, aber vielfältiger ist das Grillen mit Deckel. Diese Methode offeriert die Option des indirekten und direkten Grillens, wodurch sowohl feines Grillgut wie Gemüse und Käse als auch deftige Spezialitäten wie Spareribs und Steaks auf den Punkt genau gelingen. Vier Tipps zur Grillmethode hat 360bbq.de zusammengefasst.
Dazu muss der Grill in erster Linie gut temperiert sein, um unterschiedliches Grillgut in Perfektion zu garen. In dem klassischen Kugelgrill glühen die Grillbriketts deshalb bei geschlossenem Deckel und einer ausreichend hohen Luftzirkulation durch. Letztere lässt sich über die Luftschlitze am Boden und Deckel einfach regulieren. Die Grillbriketts sollten am Rand zu einem Ring ausgelegt oder ausschließlich in einer Hälfte platziert werden.
Ersteres hat den Vorteil, dass die gesamte Grillfläche eine gleichmäßige Temperatur vorweist, während Letzteres den Grill in eine direkte und indirekte Zone aufteilt, mit der sowohl scharfes Anbraten als auch sanftes Garen ermöglicht wird. Die gleiche Einteilung ist bei einem Gasgrill umsetzbar, indem du die Brenner auf unterschiedliche Temperaturen einstellst.
Egal, ob verschiedene Temperaturbereiche im Grill existieren oder nicht, beim Grillen mit geschlossenem Deckel entsteht ein Backofeneffekt, der das Grillgut mit einer gleichmäßigen Hitze umhüllt. Dadurch garen die Spezialitäten besonders sanft und schonend. Große Fleischstücke, Braten, Spareribs und Fisch gelingen mit dieser Methode am besten, da durch den langsamen Garprozess der Fleischsaft im Inneren verbleibt. Saftiges und äußerst zartes Grillgut ist die Belohnung für den geduldigen Vorgang.
Wenn du dich für die 2-Zonen-Aufteilung entschieden hast, kannst du aber auch Steaks, Würstchen und Co. neben schonend zu garendem Grillgut wie Fisch, Geflügel, Grillgemüse und -käse gleichzeitig zubereiten. Dabei machen es sich die entspannten Delikatessen auf dem indirekten Bereich gemütlich, während scharf Anzubratendes auf der Hot-Zone seinen Platz findet.
Tipp: Dicke Steaks oder Dry-Aged-Fleisch gelingen perfekt, wenn du sie kurz von beiden Seiten unter hoher Hitze angrillst und sie im Anschluss im indirekten Bereich bis zum gewünschten Garpunkt ruhen. Dieser ermittelt sich am leichtesten mit einem Grillthermometer, das in den meisten Fällen sogar mit einem Timer ausgestattet ist und dich gleichzeitig über das Erreichen des Garpunktes informiert.
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