Lecker, saftiges Räuchergut aus dem Gasgrill
Bevor Kühlgeräte in so gut wie alle Haushalte Einzug hielten, stand beinahe bei jedem Bauernhaus eine kleine Räucherkammer. Bei einigen Häusern war sie auch auf dem Dachboden untergebracht. Das Fleisch wurde zur Vorratshaltung zuerst gepökelt und dann in der Räucherkammer meist kaltgeräuchert. Dabei kamen (unbehandelte) Sägespäne zum Einsatz, die dem Fleisch oder der selbst hergestellten Hauswurst, ein typisch rauchiges Aroma verliehen. Die meisten Räucherkammern sind mittlerweile verschwunden, trotzdem müssen Sie nicht auf den Genuss von frisch geräucherten Lebensmitteln verzichten.
Sie können dazu Ihren Gasgrill verwenden und das Grillgut mit Räuchermaterialien wie Räucherchips, Räucherspäne und Kräuter verfeinern. Bei dieser Methode kommt im Gegensatz zur Räucherkammer ein Warm- oder Heißräucherverfahren zum Einsatz. Das Grillgut wird dabei bei Temperaturen zwischen 60 und 100 Grad Celsius schonend gegart. Es sollte anders als kaltgeräucherte Lebensmittel am besten noch am selben Tag verzehrt werden. Beim Warmräuchern ist es wichtig, dass ein Behälter mit Flüssigkeit unter den Deckel gestellt wird, damit das Räuchergut lecker und saftig bleibt.
Mit dem passenden Zubehör ist Räuchern im Gasgrill keine Hexerei
Um mit einem Gasgrill räuchern zu können, sollte dieser mit einem Deckel ausgestattet sein der über Lüftungsschlitze verfügt. Sie werden damit bestimmt köstliche Ergebnisse erzielen. Als Räuchervorrichtungen eignen sich eine Alufolie, eine Aluwanne, eine Smokebox oder eine Räucherpfeife. Wird eine Aluwanne verwendet, dann platzieren sie diese mit samt dem Räuchermaterial auf einer Hitzequelle im Grill. Wollen Sie eine Räucherbox mit Räuchermehl einsetzen, sollte die Box vorher mit Alufolie ausgelegt werden. Die Räucherpfeife wird mit Räucherschips angefüllt und auf dem Abschirmblech der Gasbrenner gestellt.
Sie benötigen außerdem noch Räucherchips. Diese müssen natürlich aus unbehandeltem Holz hergestellt sein, damit es zu keinen gesundheitlichen Schäden kommt. Auch auf stark harziges Holz sollten Sie beim Räuchern im Gasgrill verzichten. Neben Räucherchips eignet sich auch feines Räuchermehl, das schnell zu Räuchern beginnt. Auch gröbere Räucherspäne bewähren sich im Gasgrill. Durch die unterschiedlichen Holzsorten wird dem Grillgut ein bestimmtes Aroma verliehen. Die absoluten Klassiker sind Buchen- und Eichenhölzer.
Zum Räuchern eignen sich unterschiedliche Holzsorten
- Eichenholz und Buchenholz eignet sich zum Räuchern von Hähnchen, Fleisch und Fisch. Es gibt dem Grillgut ein kräftiges Raucharoma.
- Beim Einsatz von Hickory-Holz entwickelt sich ein typisches Bacon-Aroma.
- Erlenholz ist ideal bei Fisch und Meeresfrüchte. Beim Räuchern von Lammfleisch bewähren sich neben Buche und Eiche auch Erlen-, Kirsche- und Pappelhölzer.
- Mit Fruchthölzern, wie etwa Apfel erzielen Sie eine leicht, süßliche Note. Fisch, schmeckt damit besonders lecker.
- Kirschholz, mit dem feinen, fruchtigen Geschmack eignet sich für Fleisch und Geflügel.
- Pflaumenholz, entwickelt ein starkes, fruchtiges Aroma. Sie können es zu Fleisch, Fisch und Geflügel und ebenso für Käse verwenden. Die geeigneten Holzchips können Sie bequem im Online-Handel erwerben.
So funktioniert das Räuchern im Gasgrill:
Ob Sie Ihr Grillgut auf dem Gasgrill nass oder trocken räuchern möchten, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Beim Trockenräuchern wird das Holz nicht gewässert und beginnt zu glimmen. Dadurch kommt es zu einer stärkeren Rauchentwicklung.
Beim Nassräuchern wird das Grillholz vorher zirka eine Stunde gewässert. Sobald es gut abgetropft ist, wird es gleichmäßig in der Aluwanne oder in der Räucherbox verteilt. Haben Sie keine Box zur Hand, dann basteln Sie eine aus Alufolie. Nehmen Sie ein großes Stück von der Folie doppelt und packen Sie die Räucherchips einfach damit ein. Dann stechen Sie mit der Gabel oder mit einem Grillstäbchen rundum ein paar Löcher, damit sich der Rauch entfalten kann. Es dauert eine Weile (zirka 30 Minuten), bis die Räucherchips zu rauchen beginnen. Daher ist es sinnvoll, den Grill schon etwas vorzuheizen. Die Räucherbox wird auf die Hitzequelle gestellt – und der Deckel des Grills geschlossen gehalten, bis es eine Rauchentwicklung gibt. Er sollte nicht zu lange offen bleiben, damit das Aroma nicht verfliegt.
Wenn Sie unterschiedliche Hölzer verwenden, dann entwickeln sich neue Aromen. Ölhaltige Räucherchips wie etwa aus Teakholz, sollten besser nicht benutzt werden. Außerdem eignet sich weder altes noch ganz frisches Holz zum Räuchern. Werden die Lebensmittel länger gegart, dann sollten Sie unbedingt eine Aluschale mit Wasser auf den Grillrost stellen. Außerdem müssen Sie nach zirka 20 Minuten neue Räucherchips nachfüllen. Besonders anzumerken ist, dass gewässerte Hölzer länger rauchen.
Fazit
Räuchern mit dem Gasgrill ist keine Hexerei. Der warme Rauch der Räucherhölzer umströmt dabei das Räuchergut. Sein Aroma hängt von der Holzart und von der Menge der Chips ab. Das Grillgut befindet sich neben der Hitzequelle – die Räucherbox allerdings direkt darüber. Beim Warmräuchern entwickeln sich Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius, daher ist es sinnvoll einen Behälter mit Wasser unter den Grilldeckel zu stellen. Dann können Sie mit köstlichen, saftigen Räucherergebnissen rechnen.
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