Warum sich Low Carb auch für den Grillabend lohnt

Low Carb Grillen

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Freunde gemütlicher Grillabende haben im Vergleich zu ausgewiesenen Naschkatzen den Vorteil, dass sich das Grillen wunderbar mit dem modernen Ernährungskonzept Low Carb vereinbaren lässt. Fleisch und Gemüse haben miteinander gemeinsam, dass sie kaum oder gar keine Zuckermoleküle besitzen. Höchstens bei den Saucen sollte beim Grillen darauf geachtet werden, dass sie möglichst wenig süß und fruchtig schmecken, sondern eher durch einen herben, natürlichen, scharfen oder bitteren Geschmack auf sich aufmerksam machen.

Warum leckere Rezepte ganz ohne Kohlenhydrate auch für Grillfreunde attraktiv und warum lohnt sich die Umsetzung?

Nicht immer ist es, wie es scheint

Dass weniger Kohlenhydrate (Carbs), sondern vielmehr Fette für die Zivilisationskrankheiten der letzten Jahrzehnte verantwortlich seien, schien lange Zeit plausibel zu sein. Fett macht fett, denn mit 9,3 Kilokalorien pro Gramm ist die Kalorienlast von Fetten mehr als doppelt so hoch wie bei Kohlenhydraten und Proteinen. Die beiden anderen Hauptnährstoffe kommen pro Gramm jeweils nur auf 4,1 kcal.

Doch reines Kalorienzählen ist veraltet. Vergleicht man Lipide mit Kohlenhydraten genauer, fallen einige schwerwiegende Nachteile von Kohlenhydraten gegenüber Fetten auf. Dies fängt damit an, dass der Stoffwechsel den Abbau von Kohlenhydraten priorisiert, und setzt sich beim Brennwert fort.

Unterschiede im Brennwert

Ernährungswissenschaftler verwenden beim Vergleich zwischen Fetten und Kohlenhydraten gern die Metapher von Kohle und Papier als Brennmaterial für den Kamin. Auch für den menschlichen Organismus besitzen Lipide und Kohlenhydrate einen Brennwert, und dieser verhält sich bei der Verstoffwechselung radikal anders. In diesem Bild besitzen Kohlenhydrate den Brennwert von Papier und Fette von Kohlebriketts.

Fettreiche Kost wie ein großes Stück Fleisch sättigt nämlich schnell, lange und nachhaltig, während zuckerreiche Kost wie Chips, Brötchen, Berliner Ballen und Gummibärchen den Appetit am Anfang sogar verstärkt. Es braucht eine lange Zeit, bis man endlich satt ist, und viele Menschen nutzen diesen Effekt sogar aus, indem sie ihren Heimkinoabend mit ständigem Futtern verbinden. Sie können sich darauf verlassen, dass die Sättigung dem Naschen nicht so schnell ein Ende bereitet.

Die Rolle der Insulinpumpe

Ein Grund für den Heißhunger auf Süßes ist eine überbeanspruchte Insulinpumpe. Zum Verständnis ist die Unterscheidung zwischen Zucker und Kohlenhydrate wichtig. Kohlenhydrate setzen sich immer aus Zuckermolekülen zusammen. Diese sind allerdings unterschiedlich lang. Bei süßen ein- oder zweikettigen Kohlenhydraten wird von Zucker gesprochen. Sind die Zuckermolekülketten hingegen länger, sagt man Kohlenhydrate dazu.

Längere Zuckermolekülketten sind Mehrfachzucker und ab einer Länge von elf Zuckermolekülen Vielfachzucker. Die längeren Zuckermolekülketten wie bei Stärke und Ballaststoffen sind weniger süß und die Enzyme haben mehr zu tun, um die Ketten in ihre Einzelteile zu zerlegen.

Das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin wird nun für den Zuckertransport benötigt. Bei der Aufnahme von langkettigen Kohlenhydraten arbeitet die Insulinpumpe gleichmäßiger, während sie bei kurzkettigen Zuckermolekülen mit der Produktion von Insulin kaum nachkommt, denn der Zucker gelangt sofort in den Blutkreislauf.

Was passiert, wenn die Insulinpumpe streikt?

Die Folgen einer übermäßig beanspruchten Insulinpumpe können sich auf Dauer nachteilig auswirken. Ständige Heißhungerattacken haben ihre Ursache im ständigen Auf und Ab des Insulinspiegels. Ist das Insulin verbraucht, schreit der Körper nach einer weiteren Ladung. Außerdem droht die Insulinpumpe mit der Zeit zu verschleißen, sodass sie mit dem Abbau und Transport von Zucker nicht mehr fertig wird. Diabetes mellitus ist die Folge und damit der Zwang zur täglichen Insulinspritze.

Ein anderes Resultat einer übermäßig beanspruchten Insulinpumpe ist die Fettleibigkeit. Adipositas ist in den USA ein großes gesellschaftliches Problem wie auch beim Volk der Cook-Maori auf den Cookinseln, bei denen ein genetischer Defekt für die Krankheit verantwortlich sein soll. Bei Fettleibigkeit funktioniert das Wechselspiel zwischen dem Hungerhormon Ghrelin und dem Sättigungshormon Leptin nicht mehr. Personen, die an Adipositas leiden, haben immer Hunger und schaufeln aus diesem Grund fortwährend Essen in sich hinein. Mit Low Carb vermeidet man diese Probleme und sorgt dafür, dass man wieder ein vernünftiges Verhältnis zur Ernährung gewinnt.

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